Zum heutigen 10 März: Zeichen der Solidarität mit Tibet

10.03.2023
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OB Wingenfeld und MdB Brand hissen Tibet-Flagge am Fuldaer Stadtschloss

Die Tibet-Flagge weht am Fuldaer Stadtschloss: Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld und der Fuldaer Bundestagsabgeordnete Michael Brand sind selbst auf die Leiter gestiegen und haben aus Anlass des Tibet-Tages am 10. März die farbenfrohe Flagge des durch China unterdrückten Volks gehisst. Am 10. März erinnern Menschen auf der ganzen Welt an die blutige Niederschlagung des tibetischen Volksaufstands im Jahr 1959.

„Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung sind Werte, die unser aller Engagement erfordern. Vor Ort und weltweit. Die Aktion ist ein Bekenntnis zu Frieden und Solidarität.“ Mit diesen Worten zeigte Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld klare Haltung. Rund 500 Städte, Gemeinden und Landkreise beteiligen sich auch in diesem Jahr an der Aktion, um ein Zeichen der Solidarität und Mitmenschlichkeit zu zeigen.

„Der Westen muss endlich Naivität ablegen, sonst wird der Preis bitter, menschlich und wirtschaftlich“, so der heimische Bundestagsabgeordnete Michael Brand, der als Vorsitzender der fraktionsübergreifenden Tibet-Parlamentsgruppe im Deutschen Bundestag vorsteht. „China verfolgt eine nie dagewesene Strategie der Aggression und Expansion, und zwar nach innen und außen. Es geht der chinesischen Führung auch darum, die freiheitlichen Werte der westlichen Demokratien herauszufordern, da darf man sich nicht wegducken.“

Ein erst vor wenigen Tagen veröffentlichter Bericht der Vereinten Nationen zeigt, dass China bis zu einer Million Kinder tibetischen Familien entreißt und in Internate zwingt, um die Kinder mit Sprache und Kultur der Han-Chinesen zu indoktrinieren, statt den Kindern ihre Familien, ihre Sprache und ihre Kultur zu belassen.
Die drei VN-Sonderberichterstatter für Minderheiten, Bildung und kulturelle Rechte in ihrer gemeinsamen Erklärung: "Wir sind sehr beunruhigt, dass das Internatssystem für tibetische Kinder seit einigen Jahren wie ein großangelegtes Zwangsprogramm wirkt, um die Tibeter in die Mehrheitskultur der Han-Chinesen zu integrieren." Diese Politik verstoße gegen internationale Menschenrechtsstandards.

Brand lobt: „Es ist klasse und wichtig, dass die Stadt Fulda mit dem Hissen der Tibet-Flagge ein sichtbares Zeichen der Solidarität setzt. Dafür ein herzliches Vergelt’s Gott. Man darf nicht glauben, dass selbst dieses Zeichen der kommunalen Solidarität der Kommunistischen Partei egal wäre. Umso wichtiger ist es, Flagge zu zeigen.“
           
Foto: Johannes Heller

Nachfolgend einige Informationen zur Flaggen-Aktion und zum 10. März:
Am 10. März 2023 zeigen rund 500 Städte, Gemeinden und Landkreise bundesweit „Flagge für Tibet“ und hissen sichtbar die Flagge Tibets. „Flagge zeigen für Tibet!“ wurde von der Tibet Initiative Deutschland ins Leben gerufen. Seit 1996 ruft die Initiative Kommunen und weitere Unterstützer dazu auf, am 10. März – dem Jahrestag des tibetischen Volksaufstands von 1959 – an ihren Rathäusern die tibetische Flagge zu hissen. Gemeinsam wird bundesweit ein Zeichen der Solidarität gesetzt mit der tibetischen Bevölkerung, die seit 1949 von China unterdrückt wird.

Hintergrund:
Am 10. März erinnern Menschen auf der ganzen Welt an den tibetischen Volksaufstand von 1959, den die chinesische Armee blutig niederschlug. Aus Sorge um den Dalai Lama versammelten sich am 10. März 1959 rund 30.000 Tibeterinnen und Tibeter spontan vor seiner Sommerresidenz außerhalb von Lhasa. Sie wollten verhindern, dass der Dalai Lama eine Einladung zu einer Theatervorstellung im chinesischen Militärlager annimmt, weil sie um seine Sicherheit fürchteten. Indem die Bevölkerung den Norbulinka-Palast umstellte, zwang sie ihn dazu, die Einladung abzusagen. Die Situation vor dem Norbulinka wurde immer angespannter, chinesische Truppen umstellten die Sommerresidenz und richteten Gewehre und Kanonen auf die Menschen. Am 17. März 1959 feuerte die chinesische Armee zwei Granaten auf die Sommerresidenz. Die Menschenmassen blieben trotzdem wie ein Schutzschild vor dem Palast versammelt.
In derselben Nacht flüchtete der Dalai Lama als Soldat verkleidet ins indische Exil. Am 21. März 1959 begann die chinesische Armee wahllos in die Menschenmenge zu schießen und bombardierte den Sommerpalast, in dem sie den Dalai Lama weiterhin vermutete. Tausende Menschen starben bei diesem Massaker, die Mehrheit der Überlebenden wurde festgenommen. Zwischen März 1959 und September 1960 tötete das chinesische Militär mehr als 80.000 Tibeterinnen und Tibeter, mindestens 25.000 verschwanden hinter Gittern.

Mehr Informationen unter www.tibet-flagge.de

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