Zu wenig Linie

24.03.2021
Beitrag

Stellungnahme von Michael Brand zu den nächtlichen Beschlüssen

„Eine solche Konferenz mit rekordverdächtig langer Unterbrechung sollte nicht noch einmal passieren. Zu wenig Linie, keine klare Kommunikation. Mallorca ja, Ostergottesdienst nein. Gottes Segen mit Hygienekonzept funktioniert doch! Und Verzicht an Gründonnerstag wird im Handel zu mehr Kundenfrequenz an drei Tage führen. Das überzeugt nicht.

Zu viele Widersprüche untergraben das Vertrauen der Bevölkerung, das wir so dringend brauchen, zumal ja nach der letzten Konferenz Erwartungen geweckt wurden, die nicht der Lage entsprachen. Denn die neue Mutante ist ansteckender, auch tödlicher. Man darf das nicht einfach laufen lassen, aber das geht intelligenter.

Es verstehen doch immer mehr Leute immer weniger, dass die Länder, die für die Pandemiebekämpfung eigentlich zuständig sind, keinen echten Kompromiss hinbekommen, es 16 Länder unterschiedlich regeln – und dann noch so tun, als wäre ihr Versagen das Versagen des Bundes. Föderalismus muss immer Wettbewerb um die beste Lösung sein, nicht um stärkste Blockade. Wenn wir das weiter so laufen lassen, schadet das nicht nur der Gesundheit, sondern auch dem Vertrauen in den Staat.