Über Demut, Zuversicht und Tatendrang

29.12.2018
Kolumne

Die Kolumne "BRAND AKTUELL" ist am 29./30. Dezember 2019 in der Wochenzeitung FULDA AKTUELL erschienen.

Viel passiert ist in dem Jahr, das sich jetzt dem Ende neigt: Große Themen wie Kriege und Naturkatastrophen, Handelskrieg zwischen USA und China, Annäherung zwischen Nord- und Südkorea oder Aufreger wie Özil und Chemnitz. Vor allem sind es die persönlichen Schicksale, die schönen Ereignisse, in der eigenen Familie, im Freundeskreis, die uns „unter die Haut“ gegangen sind.

Innenpolitisch war es ein mehr als turbulentes Jahr. Dem überraschenden Scheitern der „Jamaika-Verhandlungen “ folgte eine schwere Geburt der Regierungsbildung. Eine nicht mehr so große Große Koalition tut ihre Arbeit - von Entlastung für Familien bis bessere Pflege – ohne das viel davon gemerkt wird, „dank“ Maaßen-Desaster und Dauer-Zoff. Im Sommer hat es Horst Seehofer auf die Spitze getrieben, vom Ende der Fraktionsgemeinschaft von CDU und CSU war die Rede, erstmals seit 1949 tagten wir getrennt, hart bis brutal war die Aussprache. Das Ende der Koalition war real, mit allen Konsequenzen, die das für Europa in turbulenter Zeit bedeutet hätte. Für Stabilität und Vertrauen wäre dies Gift gewesen. Gott sei Dank, kam es anders.

Und in meiner Truppe gab es zum Ende des Jahres gleich doppelt Dynamik und Erneuerung. Ralph Brinkhaus wurde nach einem offenen wie fairen Wettbewerb zum neuen Chef der größten Regierungsfraktion gewählt. Und so war es bei Annegret Kramp-Karrenbauer, die zur Nachfolgerin von Angela Merkel im Parteivorsitz gewählt wurde. Das alles war Demokratie pur - volle Säle, offener Dialog, demokratische Auswahl. Das fühlt sich verdammt gut an.

Viele gute Nachrichten gab es für unsere osthessische Region – von Vollbeschäftigung über Breitbandausbau bis Zukunftsinvestitionen in Bildung und Forschung, ob an der Hochschule, dem Klinikum oder dem AzubiKampus von Kolping. Die Entscheidung für eine Trassenvariante zum ICE-Ausbau zwischen Fulda und Frankfurt ist ein echter Meilenstein. Und Fulda bekommt noch Ende 2018 einen neuen Bischof, und zwar den jüngsten im Land. Es gibt Grund zu Zuversicht. Auch boomt der Arbeitsmarkt weiter. „Das nächste Jobwunder steht bevor“, prognostizieren aktuell Wirtschaftsinstitute - im Gegensatz zu Italien oder Frankreich. Demut, Zuversicht und Tatendrang – das ist ein guter Dreiklang für 2019. Einen guten Start ins neue Jahr wünscht

Ihr Michael Brand