Nicht egal PRO EUROPA

18.05.2019
Kolumne

Die Kolumne "BRAND AKTUELL" ist am 18./19. Mai 2019 in der Wochenzeitung FULDA AKTUELL erschienen.

Eines ist schon vorher klar: die Europawahl am 26. Mai wird eine wie keine zuvor. Man muss sich klarmachen, was in den letzten fünf Jahren alles passiert ist: 2014 wurde zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg ein Nachbarland der EU überfallen und Gebiet annektiert, die Krim. Der Krieg ist zurück. 2015 gab es eine nie gekannte Migrationswelle. Die ist inzwischen Gott sei Dank wieder abgeebbt, und sie hat die EU bis an den Rand angespannt. 2016 stimmte Großbritannien für den Austritt aus der EU, eine Negativ-Premiere. 2017 wollte Präsident Trump (und will vielleicht noch) die NATO auflösen. In den Nachbarregionen der EU toben brutale Kriege, dabei werden Hunderttausende getötet und Millionen vertrieben. Die EU ist im Vergleich eine Insel der Stabilität.
Etwa 510 Millionen Einwohner hat die EU. China hat fast 1,4 Milliarden, Indien 1,3 Milliarden, die USA 327 Millionen. Das sind gigantische Zahlen. Selbst das größte Land in der EU, Deutschland, sieht dagegen klein aus. Ohne EU wären wir nur ein Spielball im globalen Wettstreit. „Gemeinsamkeit macht stark" hat selten so gegolten wie heute. Wir Deutschen brauchen die EU aus nationalem Interesse.
Die Europäische Union ist unsere Absicherung gegen Gefahren. Sie ist unser wichtigster Garant dafür, dass wir in der neuen, globalen Welt nicht unter die Räder kommen. Ohne Europa hätten wir weniger Wohlstand, weniger Sicherheit, mehr Nationalismus und mehr Konflikte, nicht nur außerhalb Europas, sondern auch innen.
Wer ungeschminkte Wahrheit verträgt, der weiß: Am 26. Mai geht es längst nicht mehr um Ärger mit der EU-Bürokratie. Es geht um die Stabilität des Kontinents, mit direkten Folgen für uns alle. Deshalb darf die Verantwortung in der EU nicht in falsche Hände gelangen. Europa braucht in diesen unsicheren Zeiten ruhige und kluge Führung.  Das mag langweilig klingen. Ist es aber nicht, im Gegenteil:  Diese Europawahl entscheidet neu darüber, ob Europa eine Zukunft hat. Und darüber, ob wir unter die Räder kommen oder nicht. Es braucht das Bekenntnis – für unser Europa.

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