"Menschliche Bewährungsprobe - Jeder von uns hat es in der Hand!"

14.12.2020
Pressemitteilung

Deutlicher Appell und Dank von MdB Michael Brand
 

Bund beschließt neue Corona-Finanzhilfen für Unternehmen, Soloselbständige und selbständige Angehörige der freien Berufe

Zu den heutigen Beschlüssen von Bund und Ländern erklärt der osthessische Bundestagsabgeordnete, Michael Brand:

„Es sind erhebliche Einschränkungen, die allerding dringend notwendig sind! Es wurde Zeit, dass die Bundesländer den tagtäglichen Argumenten und dem Drängen der Bundeskanzlerin endlich gefolgt sind. Es ist Gefahr im Vollzug, es geht für viele Menschen um Leben und Tod. Die Entwicklung ist weiter dramatisch. Aktuell über 20.000 neue  Corona-Infektionen binnen eines Tages, 500 Tote täglich. Auf den Intensivstationen wird mit dem Tod gerungen - und gestorben.

Ich danke allen Ärzten, Pflegern, medizinischem Personal in dieser nie dagewesenen Lage unseres Landes, die tagtäglich professionell und menschlich ihren Dienst am Nächsten bewältigen.“

Mit einem deutlichen Appell wendet sich der heimische Bundestagsabgeordnete am Sonntag an die Bürgerinnen und Bürger.

„Das, was jetzt vor uns liegt, ist eine echte menschliche Bewährungsprobe für uns alle. Jeder hat es in der Hand - für sich und andere. Ab Mittwoch gelten deutliche Einschränkungen. Den morgigen Montag und Dienstag sollten alle sehr verantwortlich nutzen, ohne es mit Kontakten und Einkäufen zu übertreiben. Die große, große Mehrheit der Menschen verhält sich seit Monaten verantwortlich und hält sich vorbildlich an die Regeln - auch dafür möchte ich von Herzen danken.

Diejenigen, die die Gefahren der Pandemie seit langem verharmlosen oder sogar leugnen, haben sich nicht als Patrioten für unser Land und seine Menschen erwiesen, im Gegenteil. Was einige hier auf Demonstrationen oder sogar in Parlamenten an den Tag gelegt haben, ist komplett unverantwortlich, sogar gefährlich.“

Brand dankt zugleich dem Einzelhandel, Mittelstand und Gastronomie für den Umgang mit der Pandemie seit Monaten und kündigt weitere Unterstützung des Bundes an: „Uns allen wird viel abverlangt. Viele bangen um ihre wirtschaftliche Existenz. Der Bund lässt die Unternehmen und Solo-Selbständigen nicht alleine. Angesichts des Lockdowns ab Mittwoch erweitert der Bund Corona-Finanzhilfen für Unternehmen.“

Bund erweitert Corona-Fiannzhilfen

Für die von den zusätzlichen Schließungs-Entscheidungen vom 13. Dezember 2020 erfassten Unternehmen werden Zuschüsse zu den Fixkosten gezahlt. Dazu wird die ausgeweitete und bis Ende Juni 2021 geltende Überbrückungshilfe III entsprechend angepasst und nochmals verbessert.

Antragsberechtigt sind Unternehmen, Soloselbständige und selbständige Angehörige der freien Berufe mit einem Jahresumsatz von bis zu 500 Millionen Euro (im Folgenden „Unternehmen“). Sie können die verbesserte Überbrückungshilfe III erhalten. Diese sieht eine anteilige Erstattung der betrieblichen Fixkosten vor. Der Erstattungsbetrag beträgt in der Regel 200.000 Euro, in besonderen Fällen bis zu 500.000 Euro.

Erstattung der Fixkosten
Erstattungsfähig sind Fixkosten entsprechend des Kostenkatalogs der Überbrückungshilfe III – also insbesondere Mieten und Pachten, Finanzierungskosten, Abschreibungen bis zu einer Höhe von 50 Prozent sowie weitere fortlaufende betriebliche Fixkosten. Die Erstattung der Fixkosten erfolgt in Abhängigkeit vom Umsatzrückgang während des betreffenden Kalendermonats, typischerweise im Vergleich zum entsprechenden Monat im Jahr 2019:
· Bei Umsatzrückgängen zwischen 30 und 50 Prozent werden 40 Prozent der Fixkosten erstattet,
· bei Umsatzrückgängen zwischen 50 und 70 Prozent werden 60 Prozent der Fixkosten erstattet und
· bei Umsatzrückgängen von mehr als 70 Prozent werden 90 Prozent der Fixkosten erstattet.
Beträgt der Umsatzrückgang weniger als 30 Prozent erfolgt keine Erstattung.

Zusätzlich antragsberechtigte Unternehmen
Zusätzlich antragsberechtigt für den Zeitraum der Schließungsanordnungen sind:
· Unternehmen, die im Dezember von den zusätzlichen Schließungen direkt oder indirekt betroffen sind (1.),
· Unternehmen, die im neuen Jahr weiter von den am 28. Oktober bzw. den jetzt neu vereinbarten Schließungen betroffen sind (2.) und
· diejenigen Unternehmen, die zwar nicht geschlossen sind, aber auch im neuen Jahr erhebliche Umsatzeinbußen haben (3.):
1. Neu geschlossene Unternehmen im Dezember 2020 (insb. Einzelhandel)
Die Überbrückungshilfe III steht im Dezember 2020 für die Unternehmen zur Verfügung, die aufgrund des Beschlusses der Bundeskanzlerin und der Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder vom 13. Dezember 2020 im Dezember zusätzlich geschlossen werden.

Der Kreis der antragsberechtigten Unternehmen umfasst sowohl die direkt geschlossenen Unternehmen wie auch diejenigen Unternehmen mit einem sehr starken Geschäftsbezug zu den direkt geschlossenen Unternehmen (indirekt Betroffene).

Für diese Unternehmen gilt ein Förderhöchstbetrag von 500.000 Euro pro Monat. Es sollen Abschlagszahlungen entsprechend der Regelungen der außerordentlichen Wirtschaftshilfen (maximal 50.000 Euro) ermöglicht werden.

2. Geschlossene Unternehmen in 2021
Die Überbrückungshilfe III steht für den Zeitraum der Schließungen im ersten Halbjahr 2021 für diejenigen Unternehmen in den Monaten zur Verfügung, in denen sie aufgrund der Beschlüsse der Bundeskanzlerin und der Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder auch im Jahr 2021 im betreffenden Monat geschlossen bleiben (bzw. indirekt von den Schließungen betroffen sind).

Der Kreis der antragsberechtigten Unternehmen entspricht ebenso wie die Förderhöchstsummen den unter 1. dargestellten Konstellationen (Förderhöchstbetrag 500.000 Euro pro Monat). Es sollen Abschlagszahlungen vorgesehen werden.

3. Unternehmen mit Umsatzrückgängen
Antragsberechtigt für die Überbrückungshilfe III sind schließlich diejenigen Unternehmen, die zwar nicht geschlossen und im engeren Sinne direkt oder indirekt betroffen sind, aber dennoch besonders hohe Umsatzrückgänge während der Zeit der Schließungsanordnungen zu verzeichnen haben.

Schon bisher sieht die Überbrückungshilfe III daher für November und Dezember 2020 vor, dass Unternehmen für diese beiden Monate antragsberechtigt sind, die einen Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahresumsatz von 40 Prozent aufweisen. Diese Regelung wird für das erste Halbjahr 2021 verlängert, so dass Unternehmen anspruchsberechtigt sind, deren Umsatz im Vergleich zum Umsatz des Vergleichsmonats des Jahres 2019 um 40 Prozent zurückgegangen ist. Ihnen steht dann die Überbrückungshilfe III für den Schließungsmonat zu.

Hier liegt die Obergrenze für die Fixkostenerstattung bei den in der Überbrückungshilfe III üblichen 200.000 Euro pro Monat.

Weitergeltung der Überbrückungshilfe III
Diese Sonderregelung ergänzt die im Übrigen geltende Zugangsberechtigung zur Überbrückungshilfe III, die sich am Umsatzrückgang im Jahr 2020 orientiert.

Es gilt weiterhin, dass Unternehmen, die von April bis Dezember 2020 einen Umsatzrückgang von entweder 50 Prozent an zwei aufeinanderfolgenden Monaten oder von 30 Prozent im Gesamtzeitraum April bis Dezember 2020 im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum 2019 zu verzeichnen hatten, grundsätzlich im gesamten ersten Halbjahr 2021 antragsberechtigt sind.

Die prozentuale Erstattung der Fixkosten für den Förderzeitraum ist abhängig vom konkreten Umsatzrückgang im betreffenden Monat 2021 (40 bis 90 Prozent, siehe oben). Es gilt die übliche Obergrenze von 200.000 Euro pro Monat.

Kosten der erweiterten Überbrückungshilfe III
Die Kosten der so erweiterten Überbrückungshilfe III werden während eines Monats mit angeordneten Schließungen auf etwa 11,2 Milliarden Euro geschätzt. Die Kosten in Monaten ohne angeordneten Schließungen sind geringer.