Der Begriff ist für viele kaum auszusprechen, für die Opfer wird es ist schrecklich und grausam: Es geht um sexuelle Gewalt gegen Kinder.
Wer "groomt", sich also im Internet unter falscher Identität, getarnt gar als Kind, an oft sogar noch kleine Kinder heranmacht, um ihnen später sexuelle Gewalt anzutun, der macht sich jetzt sofort, und nicht erst bei Vollzug einer möglichen Tat, strafbar. In vielen Fällen hatten sich Kinderschänder bislang damit heraus geredet, dass sie ja gar nicht gewusst hätten, dass es sich bei der Gegenseite im Internet um ein Kind gehandelt hätte. So unwahr diese Ausrede war: Die Täter konnten nicht dingfest gemacht werden, weil dann die Strafbarkeit nicht eindeutig war.
Dazu hat der Bundestag nun zum Schutz unserer Kinder klare Verschärfungen im Strafrecht beschlossen. Niemand kann sich mehr damit rausreden, er habe nicht gewusst, dass der Adressat im Internet ein Kind gewesen sei. Der Versuch allein ist jetzt strafbar. Auch kann die Polizei jetzt künstliche, softwaregenerierte Bilder einsetzen, um Täter zu überführen. Als Eintritt in die Welt der Kinderschänder wird nämlich erst einmal verlangt, selbst Kinderpornographie anzubieten. Speziell ausgebildete Beamte jagen die Täter, derlei Maßnahmen bedürfen der richterlichen Anordnung.
Der Staat hat also das Schwert des Strafrechts deutlich geschärft. Das alleine aber reicht nie. Gerade beim Schutz unserer Kinder kommt es auf alle an. Wir alle, in Gesellschaft, Familien, Schulen, müssen aufmerksam sein, unsere Kinder vor den Gefahren warnen, und auf einen bewussten und sicheren Umgang mit Internet, Facebook, Instagram & Co. hinweisen.
Die Gefahr für unsere Kinder verlangt auch, dass wir uns selbst mit dem Internet, seinen Chancen und auch seinen Risiken intensiv befassen. Weder wird das Smartphone noch das Internet verschwinde. Das eigentliche Problem bleiben die Täter, die auf immer wieder neuen Wegen versuchen, unschuldige Kinder zu Opfern sexueller Gewalt zu machen. Da bleibt keine Ausrede: Wir alle, Eltern, Geschwister und Familien sind aufgefordert, die Kleinen frühzeitig auch auf die dunklen Seiten aufmerksam zu machen. Wir müssen selbst informiert genug sein, um sie auf ihrem Weg auch hier zu begleiten, damit unsere Kinder ohne Schaden die guten Seiten nutzen - und die Gefahren sicher meiden.
Empfehlen Sie uns!