Nachdem innerhalb weniger Tage über tausend Flüchtlinge im Mittelmeer ertrunken sind, wird der Ruf nach schnellen Hilfskonzepten laut. Michael Brand (CDU), Vorsitzender des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, am 21. April 2015 im Morgenecho-Interview.
Im WDR 5 Morgenecho sagte Michael Brand, dass es davon abhänge, was die EU jetzt tun werde, ob die Flüchtlingskatastrophe zu einer "Schande für Europa wird". Die ersten Maßnahmen, die Seenot-Rettung wieder auszuweiten, gingen in die richtige Richtung. Wahr sei jedoch auch, so der Vorsitzende des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, dass es eine "naive" Vorstellung sei, dass man das Flüchtlingsproblem komplett lösen könnte. Dafür sei die Anzahl der Kriege und Probleme in Afrika, Syrien oder dem Nahen Osten zu groß, sagte Brand.
Der CDU-Politiker betonte jedoch, dass es Zeit werde für konkrete Maßnahmen, die nicht darauf begrenzt seien, "Tote aus dem Meer zu ziehen und Überlebende zu retten". Man brauche ein robustes Mandat gegen die zynischen Verbrecher, die abertausende Flüchtlinge übers Mittelmeer in den Tod schicken. Dies könne, so Brand, auch einen militärischen Einsatz bedeuten.
Außerdem forderte er eine ernsthafte Diskussion darüber, wie man verhindern könne, dass Flüchtlinge überhaupt Hilfe von Schleusern in Anspruch nähmen. So könne man beispielsweise "Asylzentren auf dem Festland in Afrika etablieren". Für die Probleme gebe es allerdings kein Patentrezept.
Redaktion: Gertrud Sterzl
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