"Früh einbinden, gut planen, schnell vorankommen!" - "Runder Tisch" von MdB Michael Brand in Eichenzell

22.12.2016

Abgeordneter macht Druck für neue Anschlussstelle Gersfeld/ Döllbach und Neubau Thalaubachtal-Brücke

„Früh einbinden, gut planen, schnell vorankommen“, so beschreibt der Fuldaer Wahlkreisabgeordnete Michael Brand seine Motivation, dass er kürzlich Bürgermeister, Ortsvorsteher und „Hessen Mobil“ zu einem „Runden Tisch Autobahnanschluss Gersfeld / Döllbach“ ins Rathaus nach Eichenzell eingeladen hat.

„Ein neuer Anschluss würde Rothemann wie Döllbach deutlich entlasten“, so Brand. „Für Gersfeld, Ebersburg und Eichenzell wäre die bessere Anbindung ein echter Standortvorteil für mehr Entwicklung.“ Wegen des schlechten Zustands der Autobahnbrücke über das Thalaubachtal sei außerdem ein kompletter Neubau erforderlich. Bei den Gesprächen in Eichenzell wurden u.a. Themen wie Verkehrsentlastung, Flächenverbrauch, Naturschutz und Lärmschutz beraten. Inzwischen ist die Vorplanung von Hessen Mobil abgeschlossen, 5 Varianten für die neue Anschlussstelle wurden geprüft. Das Land wird dem Bund die Variante 1 vorschlagen: Auf der westlichen Seite Richtung Döllbach, zwischen Friedhof und Autobahn soll eine rund 800 Meter lange Straße bis zum Anschluss an die Autobahn entstehen.

Die vom Verkehrsverlauf sich gut anbietende Variante 5, nordöstlich der Autobahn Richtung Thalau, wird laut Aussage von „Hessen Mobil“ naturschatzfachlich aufgrund sensibler Waldgebiete, Artenschutz (z.B. gefährdete Fledermaus-Vorkommen) nicht realisierbar sein. Zusätzlich gibt es sehr sensible Auen-Bereiche von Thalaubach und Döllbach (FFH-Gebiet). Im Zuge der Variantenprüfung haben Abstimmungen mit den Naturschutzbehörden wie -verbänden stattgefunden.

Alle Teilnehmer betonten die Notwendigkeit von Lärmschutz. Der Regionalchef von „Hessen Mobil“ Peter Wöbbeking und Planer Jürgen Falkenhahn verwiesen darauf, dass sich die vorgeschlagene Trasse geographisch in einem Einschnitt befinde, so dass hier ein natürlicher Lärmschutz vorhanden sein werde. Die Teilnehmer forderten konkrete Aussagen über möglichen Lärm in der Höhe des neuen Anschlusses. Hessen Mobil sagte für die weiteren Planungen schalltechnische Untersuchungen zu.

 

„Alle waren sich einig, dass wir das Optimale rausholen wollen“, so Brand und verwies darauf, dass der Neubau der Thalaubachtal-Brücke 17,5 Meter von der Ortslage Döllbach wegrückt. Aufgrund des schlechten Zustands werden bereits heute durch Verkehrsmarkierungen und Lastbeschränkungen für den LKW-Verkehr eingegriffen; außerdem wird die Brücke engmaschig überwacht und auf Rissbildung überprüft.

„Mit der neuen Anschlussstelle wird es eine erhebliche Entlastung der Bürger in Rothemann und Döllbach geben“, betont Brand. „Damit würde spürbar viel erreicht.“ Sogar zwei Drittel weniger Verkehr durch die beiden Ortschaften - das hat ein Verkehrsgutachten ergeben. Von derzeit 11.100 Fahrzeugen täglich durch Rothemann wird es bis 2025 eine Zunahme auf rund 12.600 Fahrzeuge geben – durch die neue Anschlussstelle würde der Ort um rund 7.400 Fahrzeuge entlastet. In Döllbach wird der Verkehr auf rund 10.500 Fahrzeuge im Jahr 2025 steigen – hier würde es durch den neuen Anschluss zu einer Entlastung von rund 6.600 Fahrzeugen kommen. Anschließend würde die heutige B279 Rothemann-Döllbach zu einer Landesstraße heruntergestuft sowie das heute bei der früheren Bundesstraße zwischen Motten und Döllbach bereits der Fall ist.

Bürgermeister Dieter Kolb dankte dem Bundestagsabgeordneten Michael Brand „für seine gute Initiative“. „Es ist wichtig, sich frühzeitig in den Prozess einzuschalten“, betonte der Erste Beigeordneter Peter Happ. Die Teilnehmer vereinbarten, sich weiter auszutauschen und den Prozess aktiv zu begleiten.

Zum weiteren Verfahren: Nach dem Abschluss der Vorplanung durch „Hessen Mobil“ werden jetzt die Unterlagen an das Bundes-Verkehrsministerium weitergeleitet. In der Regel dauert die Prüfung der Landesplanungen durch den Bund zwischen 3 und 6 Monaten. Bei Zustimmung des Bundes wird „Hessen Mobil“ die Planungen konkretisieren und einen Vorentwurf erstellen, so dass anschließend das Planfeststellungsverfahren begonnen werden kann, um Baurecht zu erlangen.