Faszinierende Roboter-Autos aus Fulda

26.11.2021
Kolumne

Die Kolumne ist am 27./28. November 2021 in der Wochenzeitung FULDA AKTUELL erschienen.

Was normalerweise mit Tesla oder dem Silicon Valley, mit Google oder auch mit China verbunden wird, daran wird in unserer Region Osthessen schon seit langem geforscht und gewerkelt. Nun gab es einen kleinen, großen Schritt hin zur Zukunft der autonomen Automobilität.

„CityBot" heißen die kleinen und durchaus knuffigen Fahrzeuge, die zum Transport von Mensch und Material genutzt werden sollen. Der Clou: Mit Hilfe von selbst lernender Software, bekannt als Künstliche Intelligenz, werden die vielen kleinen „CityBots" automatisiert und aufeinander abgestimmt fahren und Menschen wie Material abholen und dorthin bringen, wo sie auch hin sollen.
In einem Projekt, das „CampusFreeCity" heißt, geht es nun um den Praxistest einer solchen miteinander vernetzten Flotte von Roboter-Fahrzeugen. Für diesen nächsten Schritt ist es gelungen, vom Bund fast 11 Mio. EURO für EDAG und Hochschule Fulda zu erhalten.

Was bedeutet es, wenn zentrale Elemente der zukünftigen Automobilität nicht etwa nur bei den Automobilunternehmen in Stuttgart, Wolfsburg und anderswo, und nicht nur an den großen Universitäten wie München, Aachen oder in den USA und in China entwickelt werden – sondern mitten in Deutschland, nämlich in Fulda und Osthessen?

Das bedeutet, dass Digitalisierung, dass Forschung und Entwicklung und damit wichtige Bausteine der Zukunft nicht nur unseres Landes mit exzellenten Beiträgen aus dem ländlichen Raum entwickelt werden. Das bedeutet, dass wir allen Grund dafür haben, mit Selbstbewusstsein und Optimismus am weltweiten Wettbewerb um die besten Lösungen für die Zukunft, hier des Automobilverkehrs, teilzunehmen. Wir müssen uns nicht nur nicht verstecken, wir stehen mit an der Spitze einer weltweiten Entwicklung.

Dass dies möglich ist, liegt auch an den so genannten weichen Faktoren, die für Forschung und Innovation so wichtig sind. Besonders gutes Klima unter den beteiligten Menschen und Institutionen in der Region, Hilfsbereitschaft und Leistungsbereitschaft – all das zählt ebenso dazu wie ordentliche Infrastruktur und gute Anbindung. An einem solchen Beispiel wie den „CityBots" kann man sehr gut nachzeichnen, dass Tradition und Innovation nicht nur keine Gegensätze sind, sondern dass sich Innovation auf der Grundlage von Bodenständigkeit und Tradition besonders gut entwickelt. Also, wenn das keine guten Aussichten für Osthessen und die Zukunft sind!