Die Bilder sind kaum auszuhalten. Vor allem Zivilisten hat Putins Armee als Ziele gewählt. Bomben selbst gegen Krankenhäuser, ja eine Geburtsklinik – was kann man sich Entsetzlicheres vorstellen? Über 1000 Menschen bombardiert im Theater von Mariupol, wo sie Schutz gesucht hatten – und gezielt getötet werden sollten.
Nein, das ist nicht nur Krieg, das wäre schrecklich genug. Putin führt diesen Krieg mit Kriegsverbrechen, jeden Tag. Er tut dies in einer Brutalität, wie viele es nicht für möglich gehalten haben. Dabei waren Putins Kriege gegen Georgien, Moldawien, in Syrien (mit hunderttausenden zivilen Opfern), Tschetschenien (80.000 Opfer) und gegen die Ukraine seit 2014 doch Warnung genug.
Aber zu viele wollten das nicht hören, die Gefahr nicht sehen. Noch 2015 wurde Putin eine Gaspipeline, Nordstream 2, zugesagt. Gegen alle Warnungen, dies sei die Vorbereitung für seinen Krieg gegen die Ukraine. Man hielt an den Deals mit Putin fest, sah weg, machte Geschäfte.
Brutal ist nun das Aufwachen in diesem neuen, alten Europa, in dem Krieg und Überfall auf friedliche Länder zurück sind. Diese Katastrophe hätten wir verhindern können, Deutschland ganz vorn. Klare, rechtzeitige Signale hätten Putins Kalkulation verändert, den Krieg sehr unwahrscheinlich gemacht. Putin hat bei seiner Kriegskalkulation zynisch mit den Deutschen kalkuliert, dass sie mehr an Geschäft als am Frieden interessiert sind. Hatte er Recht? Zu viele in Deutschland haben zu lange Putins Kriege und Morde hingenommen.
Wolodymyr Selenskyj, der großartige Präsident der Ukraine, hat vor dem Deutschen Bundestag einen dramatischen Appell an die Deutschen, das Parlament und konkret den Kanzler gerichtet: Helft der Ukraine, stoppt die Finanzierung des Krieges. Berlin soll nicht länger Sanktionen gegen Putins Banken blockieren, die Putin tagtäglich das Geld für Gas bringen, das den Krieg finanziert. Hunderttausende Ukrainer haben den letzten Überfall mit dem Leben bezahlt – es war der deutsche Überfall, im Zweiten Weltkrieg. Deutschland steht umso mehr in der Pflicht, der Ukraine dieses Mal mit wirklich allen Möglichkeiten beim Überleben zu helfen, das Land nicht noch einmal zu gefährden. Deutschland darf nicht zum Totengräber werden, nicht Putins Krieg finanzieren. Putin muss, wie Hitler, verlieren. Die Ukraine, und der Frieden im Europa müssen gewinnen, überleben.
Foto: Osthessen News / Carina Jirsch
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