Was würden wir tun, wenn 100.000 feindliche Soldaten an unseren Grenzen aufmarschiert wären? Und wenn schon ein Teil unseres Landes besetzt wäre, wir dadurch schon über 30.000 Tote zu beklagen hätten?
Während wir in Deutschland andere Probleme diskutieren, braut sich in der Nachbarschaft etwas zusammen, was uns alle noch viel mehr betreffen könnte. Gerade einmal zwei Flugstunden entfernt von Berlin liegt Kiew, die Hauptstadt der Ukraine. Und das militärisch weit überlegene russische Regime bedroht dieses flächenmäßig größte europäische Land mit seinen über 40 Millionen Einwohnern. Der russische Führer Putin hat 2014 mit dem Überfall auf die Krim und die Besetzung der Ostukraine gezeigt, wozu er fähig ist, wenn er Demokratie und freie Wahlen vor der eigenen Haustür sieht, und er befürchten muss, dass seine fast zügellose Macht oder die einflussreicher Oligarchen in Russland beschränkt würden.
Schon seine brutale Kriegsführung in Tschetschenien, später in Syrien mit der Bombardierung von auch zivilen Zielen mit zehntausenden Toten, lassen keinen Zweifel: Man muss mit allem rechnen. Man muss damit rechnen, dass es in Europa einen großen Krieg geben kann. Und wir müssen alles tun, damit es nicht dazu kommt.
Dabei versucht Putin, den Westen zu schwächen, zu spalten. Er kalkuliert, dass die Deutschen und andere, die wir in Frieden und Wohlstand leben, die Ukrainer, vielleicht auch die baltischen Staaten und Polen lieber im Stich lassen, entgegen ihrem freien Willen in den Einfluss Putins rutschen lassen würden. Schweden hat uns gezeigt, wie man es macht. Nachdem eine schwedische Insel von russischen Booten angesteuert wurde, haben die Schweden Soldaten und Panzer auf diese Insel verlegt. Die russischen Boote sind abgedreht.
Wir werden uns in den kommenden Wochen nicht nur mit unseren Problemen, sondern auch mit der Frage von Krieg und Frieden in Europa befassen müssen. Diplomatie und Klarheit sind gefordert. Und wir müssen höllisch aufpassen, dass wir nicht die falschen Signale schicken. Denn wenn Putin glaubt, wir seien zu nichts mehr fähig, dann wird er den Krieg beginnen. Bleiben wir wachsam, und lassen uns nicht einschüchtern. Verhindern wir den Krieg.
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