Wort gehalten

01.04.2017

Die Kolumne "BRAND AKTUELL" ist am 1./2.4.2017 in der Wochenzeitung FULDA AKTUELL erschienen.

Das kommt nicht alle Tage vor: Einstimmig haben in dieser Woche alle vier Fraktionen im Bundestag einem Gesetz zugestimmt. Es geht um Lärmschutz. Das Verbot für laute Güterwagen kommt! Parlamentarier und Verkehrsminister Alexander Dobrindt haben Wort gehalten.

Es war ein echter Kraftakt, vor allem eine richtige Entscheidung für lärmgeplagte Anwohner. Der Lärm von Güterzügen erreicht vielfach einen Wert, den man nur als schädlich für den Mensch bezeichnen kann.

Aus vielen Gesprächen von Anwohnern in der Region weiß ich, die ICEs sind nicht das Problem, es sind die lauten Güterwagen, vor allem der ausländischen Halter. Die neue Regel gilt deshalb für alle. Anwohner interessiert nicht, wo das Unternehmen sitzt, sondern wollen zu Recht weniger Lärm haben. Und Lärm bekämpft man am effektivsten an der Quelle, nicht durch passiven Lärmschutz wie Lärmschutzwände oder Schallschutz-Fenster - zumal man im Sommer gerne im Garten entspannen will, für Anwohner oft unmöglich.

Die Deutsche Bahn hat inzwischen gut die Hälfte ihrer rund 180.000 Güterwagen mit leiser Bremstechnik ausgestattet. Die Umrüstung kostet rund 230 Millionen Euro. Das ist gut investiertes Geld. Bis Ende 2020 werden alle Güterwagen der DB geräuscharm. Auch die anderen Unternehmen wissen jetzt, dass die Uhr tickt, um bis dahin rechtzeitig umzurüsten.

Bei den Anstrengungen für effektiven Lärmschutz werden wir nicht nachlassen, das wirksame Verbot für laute Güterwagen muss konsequent durchgesetzt werden. Vorfahrt für leise Züge, zusätzlicher Lärmschutz an Lärmbrennpunkten und das grundsätzliche Verbot von lauten Güterwagen ab 2020 – diesen Dreiklang an Maßnahmen für effektiven Schutz der Bürger vor Schienenlärm braucht es.