Die ETH Zürich ist eine der renommiertesten Universitäten der Welt. Der Klimawandel ist eines der drängendsten Probleme der Welt. Nun haben Wissenschaftler an der ETH in akribischer Detailarbeit zusammengestellt, was einer der wichtigsten Beiträge zur Lösung des Klimawandels sein könnte: Die Aufforstung sehr großer, dafür gut geeigneter Waldgebiete weltweit. Insgesamt, so die Wissenschaftler, könnten damit bis zu zwei Drittel der klimaschädlichen CO2-Emissionen auf natürliche Weise gebunden werden.
Natürlich klingt das erst einmal unfassbar kompliziert. Viele internationale Staaten, von Brasilien über Russland, China und andere, müssten dafür gewonnen werden. Und sicherlich müssten die Kosten für die Aufforstung international aufgebracht werden.
Auf der anderen Seite klingt das auch unfassbar vielversprechend. Denn der CO2-Speicher unserer Wälder ist seit jeher der natürlichste, der wichtigste und der effektivste Speicher für CO2. Nicht umsonst gilt: Holz ist ein klimaneutraler Werkstoff. Das CO2, das in Wäldern, in den Bäumen, auf natürliche Weise gebunden wird, ist gut gesichert und nicht in der Gefahr, etwa auf plötzliche Art und Weise wieder in die Atmosphäre auszutreten.
Während auf dem G-20-Gipfel der neue brasilianische Präsident belagert wurde, damit Brasilien im Klimaabkommen bleibt und die Abholzung der für das Weltklima wichtigen Regenwälder einschränkt, bringt die Studie der ETH Zürich das Gegenstück: ein zentraler Beitrag gegen die Erderwärmung ist möglich.
Eine Gruppe von christdemokratischen Bundestagsabgeordneten, der ich angehöre, hat dies aufgegriffen, damit die zur Umsetzung erforderlichen Schritte nach Möglichkeit zügig umgesetzt werden. Würde dies gelingen, wäre der gesamten Menschheit ein großer Dienst erwiesen. Manche Debatte um kleinteilige nationale oder regionale Regelungen könnte sich als weniger bedeutend erweisen als diese globale Lösung. Das eine zu tun, heißt hier nicht, das andere zu lassen. Wenn allerdings die neue Erkenntnis der Wissenschaft die Chance bietet, das Klima vorm Kippen zu retten, müssen wir dies energisch versuchen.
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