„ich krieg dich – Kinder in bewaffneten Konflikten“ – Noch bis zum 2. August besondere Ausstellung für Kinderrechte im Vonderau-Museum

22.07.2015
Veranstaltung

Die Ausstellung war in Berlin im Bundestag, in Brüssel im Europaparlament, in New York bei den Vereinten Nationen zu sehen - jetzt macht sie bis zum 2. August Station in Fulda: die bewegende Ausstellung „ich krieg dich – Kinder in bewaffneten Konflikten“.

„Krieg ist immer schlimm. Schlimm ist dabei die Jagd auf Menschen, und besonders schlimm trifft es immer die Kinder – aktuell in Syrien, in der Ukraine, Afghanistan oder in Ost-Afrika“, betonte Bundestagsabgeordneter Michael Brand bei der Eröffnung im Vonderau-Museum. Er wünsche der Ausstellung zahlreiche Besucher aus der Region. „Ungeschminkt zeigt sie bittere Realitäten“, so der osthessische Wahlkreisabgeordnete. „Die Ausstellung beschränkt sich nicht allein auf Betroffenheit, sondern fordert zum Handeln auf – politisch, aber auch jeden einzelnen von uns, konkret zu helfen.“

Ziel der Ausstellung sei es, ein Bewusstsein für die Auswirkungen von Kriegen und bewaffneten Konflikten auf Kinder und Jugendliche zu schaffen. Denn - Millionen von Kindern sind weltweit täglich von Kriegen betroffen. Aber obwohl die Kriegsereignisse durch die Medien heutzutage fast live miterlebt werden könnten, bliebe die Situation der Kinder und die Auswirkungen des Krieges auf ihr Leben oft unvorstellbar.

Oberbürgermeister Gerhard Möller dankte dem Abgeordneten, der in Berlin dem Bundestagsausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe vorsteht, für dessen „Initiative, diese besondere Ausstellung in unsere Stadt zu holen und dafür, dass er in herausgehobener Funktion immer wieder wahrnehmbar das Thema Menschenrechte vertritt“. Für die Stadt sei es eine „Selbstverständlichkeit“, dieses wichtige Thema zu präsentieren, so Möller. „Gleichgültigkeit darf es nicht geben, hinsehen und handeln sind unsere Verpflichtung.“

Die Ausstellung wurde konzipiert von World Vision. „Als christliches Kinderhilfswerk, das weltweit aktiv ist, engagieren wir uns seit vielen Jahren in den Bereichen Friedensförderung und ziviler Konfliktbearbeitung“, betonte Christoph Waffenschmidt, Vorstandsvorsitzender von World Vision Deutschland, der vor wenigen Tagen aus Jordanien zurückgekehrt ist, wo er zahlreiche Flüchtlinge getroffen, um sich aus erster Hand ein Bild zu machen.

„Die Lebenssituation der meisten Flüchtlinge ist von enormer Perspektivlosigkeit geprägt“, betont Waffenschmidt. „In Jordanien dürfen sie nicht arbeiten und sind auf die finanziellen Zuweisungen z.B. durch die Vereinten Nationen angewiesen. Diese sind aber nicht mehr ausreichend finanziert und so ist absehbar, dass die Flüchtlinge mit immer weniger auskommen müssen. Das zwingt sie förmlich in die Schwarzarbeit, mit der Bedrohung, dass sie bei Entdeckung ausgewiesen und über die Grenze nach Syrien abgeschoben werden.“

Die syrische Flüchtlingskrise sei die größte seit dem 2. Weltkrieg, so Waffenschmidt. Nie seien so viele Menschen in einem Konflikt auf einmal auf der Flucht gewesen. Etwa 4 Millionen Menschen hat der Krieg in Syrien inzwischen gezwungen, nach Libanon, nach Jordanien oder in die Türkei zu fliehen. Etwa eine halbe Million haben sich in den Irak gerettet. Zusätzlich gibt es 7,6 Millionen Binnenvertriebene in Syrien.

„Kein Mensch verlässt seine Heimat, seine Familie, seine Eltern, Geschwister, Kinder oder Freunde freiwillig, wenn er nicht dazu gezwungen wird“, betont Waffenschmidt. „Menschen fliehen, weil sie den Bombenterror, Folter, Tod und Grausamkeiten des Krieges nicht mehr ertragen, weil sie diskriminiert und unterdrückt werden, weil sie politisch verfolgt werden und weil sie in wirtschaftlichem und sozialem Elend leben oder auch die klimatischen Bedingungen nicht mehr aushalten.“

Die Ausstellung im Vonderau Museum ist noch bis zum 2. August zu sehen und zeigt anhand von Bildern und O-Tönen von Kindern aus Uganda, der Demokratischen Republik Kongo, Libanon und Afghanistan die besonderen Herausforderungen, mit denen Kinder im Krieg konfrontiert werden. Besonderes Augenmerk wird auf die aktuelle Situation der syrischen Flüchtlingskinder gelegt, die Heimat, Familie und Freunde zurücklassen mussten. Sie informiert über die Situation dieser Kinder und fordert den Besucher zum Handeln auf.

Mehr Informationen unter www.worldvision.de

Die Ausstellung ist bis zum 2. August zu sehen im Vonderau-Museum, Fulda, Jesuitenplatz 2, Dienstag bis Sonntag täglich geöffnet von 10:00–17:00.