Endlich aus“gefrackt“!

25.06.2016

Die Kolumne "BRAND AKTUELL" ist am 25./26.6.2016 in der Wochenzeitung FULDA AKTUELL erschienen.

Es war ein langer Kampf – und er hat sich gelohnt. Das umstrittene Fracking wie in den USA, wo mit einem Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien Erdgas aus Schiefergestein herausgelöst wird, wird es bei uns auch künftig nicht geben.

Es ist ein echtes Aufreger-Thema mit heftigen Debatten im Parlament, in Familien, Unversöhnlichkeit zwischen Befürwortern wie Gegnern, berechtigte Sorgen und krasse Ideologie.

„Gefrackt“ wird weltweit in mehreren Ländern. In Deutschland gab es bislang keine eindeutige Regelung. Überraschend für viele gab es in dieser Woche eine Einigung. Ich muss sagen: Endlich!

Viele Jahre bewegt mich das Thema, intensiv auch in zwei Wahlperioden im Umweltausschuss. Meine Haltung war immer klar und hat sich nach langem Streit durchgesetzt: Keine Experimente bei Techniken, deren Folgen nicht seriös einschätzbar sind und hohe Risiken für uns Bürger haben können. Die Sinnhaftigkeit für das Vorhaben in unserem dichtbesiedelten Land ist generell fraglich.

Forschung bleibt wichtig. Maximal vier Bohrungen bundesweit sind möglich - aber nur, wenn Landesregierungen das ausdrücklich wollen. Gegen den Willen der Bevölkerung wird nichts passieren. Das ist auch gut so.

Nur wenn der Bundestag bei der Überprüfung in 2021 das Verbot aktiv aufhebt, wäre kommerzielles, unkonventionelles Fracking in Deutschland möglich. Konventionelles Erdgas-Fracking in tieferen Steinschichten bleibt möglich, wie bisher. Sensible Gebiete wie die für die Trinkwasserversorgung werden unantastbar, zu Recht.

Jüngst hatten Industrie-Verbände angesichts der Gesetzeslücke angekündigt, ihren freiwilligen Verzicht auf Bohrungen zu beenden, neue Projekte durchzusetzen. Daraus wird nichts mehr. Die Verschärfungen des Parlamentes werden von den Kommunen begrüßt.

Das ist ein gelungenes Ergebnis, auch wenn einige Lobbygruppen weiter auf Emotion setzen werden. Die Vernunft hat sich durchgesetzt. Endlich.