Brand „einigermaßen entsetzt“ über Beschluss von Amnesty International - „ai hilft unfreiwillig Menschenhändlern und nimmt Frauen ihre Rechte“

13.08.2015
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Der Vorsitzende des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe im Deutschen Bundestag, Michael Brand, zeigt sich „einigermaßen entsetzt“ über den Beschluss von Amnesty International, Prostitution freizugeben und die staatlichen Kontrollen zum Schutz von Prostituierten abzuschaffen. „ai hilft unfreiwillig Menschenhändlern und nimmt Frauen ihre Rechte“, beklagte Brand.

Brand bezeichnete die jüngste Entscheidung von Amnesty International als „fatalen und schwerwiegenden Irrtum einer der wichtigsten Menschenrechtsorganisationen weltweit, den vor allem weibliche Prostituierte als Opfer von Menschenhändlern bitter bezahlen“, so Brand.

Der Abgeordnete verwies auf die intensiven Aktivitäten des Ausschusses für Menschenrechte sowohl national wie international, um die „faktische Versklavung von weiblichen Opfern des Menschenhandels im Bereich der Prostitution“ in Europa und auch in Deutschland einzudämmen.

„Woher auch immer Amnesty diese weltfremde Sicht haben mag, kann ich nicht erklären. Unsere Besuche und Kontakte mit Menschenrechtsorganisationen in Herkunftsländern und auch hier in Deutschland, einschließlich konkreter Gespräche vor Ort, mit Frauenrechtsorganisation und Betroffenen auf der Straße sowie mit den Behörden sind im Ergebnis völlig eindeutig: wir brauchen erheblich mehr statt weniger Schutz für die Frauen, bessere Betreuung und  kommunale Anmeldepflichten, um Prostituierte vor Versklavung und Unterdrückung zu schützen. Was dort an Schweinereien bis hin zu Misshandlung von minderjährigen Opfern geschieht, schreit zum Himmel“, beschreibt der Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses die Erfahrungen aus den Gesprächen.

Brand appellierte an die deutsche nationale Organisationen von AI, sich in ihrer konkreten Arbeit dem umstrittenen Beschluss zu entziehen: “Man kann nur dringend appellieren und darauf hoffen, dass die Organisationen von Amnesty in den einzelnen Staaten sich mit diesem Beschluss nicht einverstanden erklären und den Schutz von Frauen vor Versklavung und Gewalt nicht aufgeben“, mahnte Brand.

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