„Die Sportler sollen Olympia machen, aber die Politik ist etwas ganz anderes. Der diplomatische Boykott ist das Mindeste, was Deutschland gemeinsam mit anderen in Europa tun kann. Selbst kleine Länder haben schon erklärt, dass sie niemanden nach China entsenden, und Deutschland sollte sich nicht kleiner machen als es ist. Es darf keinen Ausverkauf von Menschenrechten gegenüber einem großen Markt geben, denn das würde den Ausverkauf der eigenen Werte gegenüber einem immer aggressiveren und brutaleren Regime bedeuten.
Es gibt überhaupt keine Notwendigkeit bei Olympia, einem Fest des Friedens und der Verständigung, neben einem zu stehen, der foltern und töten lässt. Putin und andere passen dorthin, aber keine Demokraten aus dem Westen, die sich dann als Propaganda-Puppen für das kommunistische Regime missbrauchen lassen würden.
Die neue Bundesregierung mit Bundeskanzler Scholz und Außenministerin Baerbock werden hier an einem wichtigen Beispiel erstmals unter Beweis stellen müssen, wie wichtig ihnen die Menschenrechte tatsächlich sind. Und ob sie die Kraft und das Profil haben, einen Grundsatz deutscher Politik aufrechtzuerhalten oder sich und ihre Grundsätze gegenüber der kommunistischen Führung in China verbiegen lassen.
Die Menschenrechte ausverkaufen, weil China großer Markt ist, ist nicht nur ein Verrat an den eigenen Grundsätzen, sondern auch politisch riskant, denn die kommunistische Führung in China hat ein aggressives Programm, das nichts weniger als die Hegemonie in Politik, Wirtschaft und sogar Militär anstrebt. Dem auch noch das Siegel des demokratischen Westens zu geben, wäre gegen die eigenen nationalen Interessen gerichtet.“
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