
Die Kolumne "BRAND AKTUELL" ist am 11./12.6.2016 in der Wochenzeitung FULDA AKTUELL erschienen.
Kämpfen, koalieren, Kompromisse finden. Das stand auf dem Programm von über 300 Jugendliche aus der gesamten Republik, die in dieser Woche in die Rolle von Abgeordneten geschlüpft sind.
Beim jährlichen Planspiel „Jugend im Parlament“ (JiP) konnten junge Talente vier Tage die Rolle von Abgeordneten übernehmen, in Ausschüsse Themen und Gesetze diskutieren, versuchen sich in den eigenen Reihen oder anderen Fraktionen durchzusetzen. Höhepunkt war die Möglichkeit, selbst das Wort im Plenarsaal zu ergreifen, und das unter realen Bedingungen.
Mit dabei war ein junger Mann aus Landenhausen, der mir aufgefallen war, weil er sich ehrenamtlich bei der Feuerwehr engagiert, seit einigen Wochen auch im Gemeindeparlament. Wie es der Zufall will, meldete sich in dieser Woche die JiP-Teilnehmerin, die ich vor 6 Jahren vorgeschlagen hatte, früher aktiv als Messdienerin, in der Schülervertretung. Vor kurzem hat sie in Fulda geheiratet und arbeitet nach ihrem Studium in Hamburg neuerdings als Juristin beim Wissenschaftlichen Dienst des Bundestages. Wie schön!
Beide waren sich einig: Der Blick in den „Maschinenraum der Demokratie“ war ein wertvoller, auch ein anderer als gedacht – hohes Tempo, eine überraschenden Tiefe und Breite an Themen. Die Tage in Berlin haben auch etwas ausgelöst.
Beide, Lucas und Julia, zeigen so wunderbar, was wir doch oft bei uns zu Hause feststellen: Wer sich engagiert, tut es gleich mehrfach - im Verein, Schule, Kirche oder Nachbarschaft.
Und: Jugendliche interessieren sich doch für Politik. Themen und Personen sind dabei nicht unwichtig, auch Ansprache und Zuhören. Die renommierte Shell-Jugendstudie hat es aktuell auch belegt. Das politische Interesse von Jugendlichen in Deutschland ist wieder deutlich gestiegen. Klagelieder helfen nicht. Tun und verändern!
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