„Sofortige Freilassung des Panchen Lama!“

17.05.2020
Pressemitteilung

Heute vor 25 Jahren hat China den Panchen Lama, zweithöchstes religiöses Oberhaupt der Tibeter, entführt. Als Kind, im Alter von 6 ! Jahren wurde, der wohl jüngste politische Gefangene entführt – und seit 1995 verweigert die kommunistische Partei Chinas die Auskunft darüber, wo der heute 31-Jährige Panchen Lama gefangen gehalten wird, ob er lebt, wie es ihm geht und den Zugang von internationalen Organisationen.

Das anhaltend BRUTALE VORGEHEN, trotz internationaler Proteste, hält allein gegen den Panchen Lama schon ein VIERTELJAHRHUNDERT an.

Es ist an der Zeit, dass die internationale Gemeinschaft KONSEQUENZEN zieht. Etwas MEHR SELBSTBEWUSSTSEIN und DEUTLICH WENIGER KOTAU wurde uns gut tun, und es würde auf Dauer auch zu einer partnerschaftlicheren, echten und hoffentlich auch FAIREN ZUSAMMENARBEIT ZWISCHEN CHINA und EUROPA führen. Daran muss eigentlich jeder ein Interesse haben, und das dürfen wir nicht durch falsche Gesten oder große Schweigen verspielen.

Aus Anlass des 25. Jahrestages haben die menschenrechtspolitischen Sprecher der Fraktionen von CDU/CSU Michael Brand, SPD Frank Schwabe, FDP Gyde Jensen und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Margarete Bause, das anhaltende Unrecht benannt und die sofortige Freilassung des Panchen Lama gefordert. Hier die gemeinsame Erklärung im Wortlaut:

„Vor 25 Jahren verschleppte die kommunistische Führung Chinas den damals sechsjährigen Panchen Lama, Gedhun Choekyi Nyima, dessen umgehende Freilassung wir fordern. Mit der Entführung und dem inzwischen über zwei Jahrzehnte währenden Freiheitsentzug verstößt der chinesische Staat eklatant gegen Menschenrechte, insbesondere gegen das Menschenrecht auf Leben und Freiheit der Person wie auch gegen die Religionsfreiheit.

Die chinesische Regierung ist aufgefordert, dem aus politischen Gründen an einem nicht bekannten Ort festgehaltenen Panchen Lama endlich die Kontaktaufnahme mit der Außenwelt zu ermöglichen, Beobachtern und Beobachterinnen sowie Vertretern und Vertreterinnen der Vereinten Nationen den Zugang zu ihm nicht länger zu verwehren und das Recht des tibetischen Volks, seine religiösen Oberhäupter selbst zu bestimmen, vollständig anzuerkennen.

Das jahrtausendealte, friedfertige Volk der Tibeter mit seinen einzigartigen kulturellen Traditionen und seiner Religion wird systematisch seiner Kultur und seines Landes beraubt. Durch maximalen Druck und systematische Zerstörung oder Zweckentfremdung wichtiger religiöser und kultureller Denkmäler und Gebäude werden die uralten Wurzeln zudem ebenfalls sukzessive zerstört. Auch andere religiöse und ethnische Minderheiten leiden unter massiver Verfolgung und schweren Menschenrechtsverletzungen durch den chinesischen Staat.

Wir befürworten und unterstützen den friedlichen Weg des Dalai Lama und der Tibeterinnen und Tibeter, über ein Miteinander „ohne jede Trennung von China“ in einen ernsthaften Dialog zu treten. Diesen offenen Dialog mit den legitimen Vertreterinnen und Vertretern der Tibeter wird das Regime in Peking auf Dauer nicht verweigern können, ohne selbst weiteren Schaden zu nehmen. Ein erster Schritt auf diesem Weg wäre die Freilassung des Panchen Lama.“