"Guter Tag für lärmgeplagte Anwohner - das Verbot für laute Güterwagen kommt!"

30.03.2017

Deutscher Bundestag verabschiedet Gesetz zu Schienen-Lärmschutz

„Das war ein echter Kraftakt, der Durchbruch ist gelungen und wir haben Wort gehalten: Das Verbot für laute Güterwagen kommt. Das ist ein guter Tag für lärmgeplagte Anwohner“, so der Fuldaer Bundestagsabgeordnete Michael Brand und lobte die „außergewöhnlich große Einigkeit“ für den Gesetzentwurf von Verkehrsminister Alexander Dobrindt. Alle Fraktionen im Deutschen Bundestag haben dem Gesetz heute zugestimmt.

„Bei den Anstrengungen für effektiven Lärmschutz darf nicht nachgelassen werden, ein wirksames Verbot für laute Güterwagen muss durchgesetzt werden“, so Abgeordnete. Vorfahrt für leise Züge, zusätzlicher Lärmschutz an Lärmbrennpunkten und das grundsätzliche Verbot von lauten Güterwagen ab 2020 – diesen Dreiklang an Maßnahmen für effektiven Schutz der Bürger vor Schienenlärm fordert Brand.

„Der Lärm von Güterzügen erreicht vielfach einen Wert, den man nur als schädlich für den Mensch bezeichnen kann. Aus vielen Gesprächen von Anwohnern weiß ich, die ICEs sind nicht das Problem, es sind die lauten Güterwagen, vor allem der ausländischen Halter“, so Brand. „Den Anwohner interessiert nicht, wo das Unternehmen sitzt, sondern will zu Recht weniger Lärm haben. Deshalb braucht es das wirksame Verbot lauter Güterwagen ab 2020, so dass alle Unternehmen bis dahin rechtzeitig umrüsten können.

Bahn-Vorstandsmitglied Ronald Pofalla hatte Brand, der sich immer wieder für mehr Lärmschutz in seinem Wahlkreis einsetzt, mitgeteilt, dass die DB inzwischen gut die Hälfte der 64.000 Güterwagen (insgesamt sind rund 180.000 Güterwagen in Deutschland unterwegs) mit leiser Bremstechnik ausgestattet hat. Bis Ende 2020 werden alle Güterwagen geräuscharm fahren. Die Deutsche Bahn unternehme große Anstrengungen bei der Reduzierung des Lärms an der Quelle. Die Umrüstung kostet rund 230 Millionen Euro. „Das ist gut investiertes Geld“, so Brand.

Die Verkehrsprognose der Bundesregierung sagt bis 2030 eine Zunahme des Güterverkehrs um 43 Prozent voraus. Damit kann mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagert werden; das ist zugleich eine echte Chance für nachhaltiges Wachstum, Wohlstand und Beschäftigung. Voraussetzung für die Akzeptanz bei den Bürgern ist eine deutliche Reduzierung des Schienenlärms. Der Bund hat in den letzten Jahren rund 1,1 Mrd. Euro in den Lärmschutz investiert und sich verpflichtet, den Schienenlärm bis 2020 im Vergleich zu 2008 zu halbieren. Aktuell hat der Bundestag noch einmal 20 Mio. Euro für ein Lärm-Monitoringsystem an den Schienen freigegeben. Damit werden an festgelegten Streckenabschnitten nach einheitlicher Methode die Lärmemmissionen vorbeifahrender Güterzüge gemessen – ein wichtiger Beitrag zu mehr Information und Transparenz beim Lärmschutz.