Deutsche Botschaft in Israel ehrt Widerstandskämpfer - Neuer Hauptmann Wilm Hosenfeld-Saal

23.08.2022
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MdB Brand in Tel Aviv: „Wertvolle Anerkennung für Menschlichkeit und Haltung“

Der heimische Abgeordnete Michael Brand war bei seinem jüngsten Besuch in Israel der erste Bundestagsabgeordnete, der nach dem Umzug das neue Domizil der Deutschen Botschaft in Tel Aviv besuchte.

Neben einem Austausch  mit der Botschafterin zur Lage in Israel und der Region konnte Brand dabei zudem eine besondere Ehrung des in Hünfeld geborenen Lehrers und späteren Hauptmanns Wilhelm Hosenfeld, besser bekannt als Wilm Hosenfeld, im Gebäude der Botschaft besuchen.

In Erinnerung an den Gegner des Nationalsozialismus, der während seines Einsatzes in Polen polnische und jüdische Verfolgte vor dem Zugriff der Nazi-Schergen versteckte und rettete, wurde in der deutschen Botschaft ein eigener Raum nach Hosenfeld benannt.

„Hier wird jemand geehrt und eine Haltung in Erinnerung gehalten, die sich in bester Tradition für Patriotismus, Menschlichkeit und Haltung entschieden hat", betonte der Abgeordnete und dankte in Tel Aviv für dieses „Zeichen der Anerkennung und Traditionspflege“.

Michael Brand, der gerade erst wieder zum 20. Juli an „die selbstlose Hilfe für Verfolgte und die unglaublich klaren, vom christlichen Glauben geprägten Äußerungen dieses besonderen Vorbilds und deutschen Patrioten gegen den nationalsozialistischen Terror" erinnerte, zeigte sich „berührt und beeindruckt" davon, dass diese Initiative vom Stab des Militärattachés der Botschaft, Jürgen Haffner, so vorgeschlagen und umgesetzt wurde.

Als Grund für die Namensnennung von Wilm Hosenfeld sagte Oberst Haffner: „Er gehört, historisch gesehen, zu den ‚Retterpersönlichkeiten‘, d.h. zu den Soldaten der Wehrmacht, die im 2. Weltkrieg auf eigenes Risiko und entgegen der Befehlslage vom deutschen Sicherheitsapparat verfolgte und bedrohte Menschen retteten.“

Die Geschichte von Hosenfeld wurde weltweit bekannt durch den Spielfilm „Der Pianist", der unter anderem mit zwei Oscars ausgezeichnet wurde. Der Film hat die Rettung des berühmten polnischen Komponisten Szpilman zum Thema. Wilm Hosenfeld hatte Szpilmans Versteck im Warschauer Getto entdeckt und ihn mit Nahrung und eigener Kleidung das Überleben ermöglicht. Trotz der Versuche von Szpilman und anderer Polen, nach dessen Deportation durch die Sowjetunion nun Hosenfeld zu retten, starb der ehemalige Lehrer 1952 in einem sowjetischen Lager.

Wilm Hosenfeld wurde für seine Taten zur Rettung von Verfolgten der Nazis posthum u.a. im Jahre 2007 vom polnischen Präsidenten mit dem Orden „Polonia Restituta" sowie im Jahre 2009 von Israels offizieller Gedenkstätte für die Opfer des Holocaust, Yad Vashem, als „Gerechter unter den Völkern" ausgezeichnet.

Bildunterschrift:
Ehre für Wilm Hosenfeld: Michael Brand vor dem „Hauptmann Wilm Hosenfeld-Saal“ in der Deutschen Botschaft in Israel (Foto: Deutsche Botschaft Tel Aviv)